Montag, 29. November 2010

i'm hearing what you say but i just can't make a sound

Sein Gesicht war kaum zu erkennen, was einerseits daran lag, dass seine Haare tief in sein Gesicht rutschten wenn immer er sich bewegte und anderseits daran, dass man in dieser Dunkelheit sowieso Nichts sehen konnte. Doch trotz der Schatten konnten ihre Augen die markanten Gesichtszüge wahrnehmen, den leicht geöffneten Mund. Ihre Blicke ruhten ineinander, ein wenig zu tief, wie sie fand. Er war ihr unheimlich und fremd. Doch sie musste sich eingestehen, das er ihr durchaus zusprach. Noch hatte niemand ein Wort gesprochen. Nur die Geräusche der dunklen Sommernacht erreichten ihre Ohren. Der Mond stand heute Nacht nicht am Himmel, auch der Abendstern leuchtete nicht. Dort oben war es dunkel. Hier unten war es schwarz. Es störte sie nicht. Sie musterte seinen Blick und wurde plötzlich geblendet, war gezwungen sich von ihm ab zu wenden. Doch kaum hatten sich ihre Augen verschlossen, da war das Leuchten schon wieder verschwunden. Als sie nun abermals seine Augen suchte erglitzerte die Dunkelheit von Neuem und wieder war sie gezwungen weg zu sehen, um nicht zu erblinden. So legte sie ihren Kopf an seine Brust. Die Kälte seiner kalten Haut brannte wie Feuer auf ihren rosigen Wangen. Es störte sie nicht Schweigend stand sie da in einer vertrauten Geste an den Fremden gelehnt. Stunde um Stunde verrann die Zeit. Er ließ sie nicht alleine, denn selbst als der Morgen graute, konnte sie noch das Lodern seiner Kälte in ihren Wangen spüren. "Hat dir denn Niemand gesagt, dass man Sternen nicht in die Auge sieht?", raunte er ihr ins Ohr und sein Atem strich über ihre Haut. Da sie keine Antwort wusste blieb sie stumm, stellte aber bald fest, wie der Druck seiner Umarmung nachließ. Sie öffnete ihre Augen und sah in das orangene Licht des Sonnenaufganges. Die Helle nahm ihr kurz die sich. Sobald ihr Blick sie wieder klärte, wurde ihr bewusst, dass sie an der Fensterscheibe lehnte. Hastig machte sie sich los, nur ihre eine Hand verweilte auf der glatten Scheibe. 
Sie war verwirrt. Jetzt spürte sie wie die Kälte des Glases in ihre Fingerkuppen überging, ihre Arme durch wanderte. Sie fühlte, wie sie eine Kühle in sie nieder legte, sie von Kopf bis Fuß erfasste. Letztlich auch ihr Herz, bis es kein Geräusch mehr her gab. Nur ihre Seele bekam er nicht. Denn ihre Seele brannte im Feuer der Liebe. Ihre Seele brennt noch heute in jeder Nacht am Himmel. (Kurzgeschichte)

Love; hugs and kisses! Your, 
Mrs Screwy 

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